Der Begriff „Memory-Effekt“ im eigentlichen Sinne umschreibt das tragische Schicksal eines Akkus, der durch zu frühzeitiges Aufladen an Energiekapazität verliert. Die Folge ist, dass er immer häufiger geladen werden muss und frühzeitig unbrauchbar wird.
Von dieser Misere ist die Krefelder 2-Kopfband Memory-Effekt weit entfernt. Sie steckt alle ihr zur Verfügung stehenden Energien in ihr Anfang 2022 entstandenes Projekt, macht sich die Wirkkraft der Speicher- und Wiederholungsschleifen zunutze, dessen Resultate dann mit voller Wucht auf sämtliche Speichertasten im Gehirn niederprallen.
So ist Bandname auch Programm, denn durch das musikalische Gesamtarrangement aus Schlagzeug und Drum-Synth. (Micha) sowie Bass, Tasten, Cello, Memory-Maschinen, eindringlicher Texte und scharfkantig markanter Stimme (Eva) ist der Effekt, dem Publikum lange in Erinnerung zu bleiben, garantiert.
Wer sich auf Memory-Effekt einläßt, wird unweigerlich mitgerissen auf eine facettenreiche Fahrt durch die dunkelbunten Tiefen und Höhen, so wie sie das Leben schrieb: Es säuselt, taumelt, rast, bremst, kracht, verzweifelt, hält inne, hofft und bewegt, es lebt.
